Matschkes Besessenheit kreist um die seltsamen Szenografien, die oft hinter Schaufenstern zu sehen sind und die einen unausweichlichen Teil unserer alltäglichen urbanen Landschaft darstellen. Sein Blick geht über die frivole und vermeintlich verführerische Botschaft der Schaufenster hinaus und stößt auf eine weniger offensichtliche, dafür aber umso beunruhigendere Realität: den kalten Ausdruck der Puppen, die der Fotograf wiederum in einem Bild kontextualisiert, das sie doppelt unbeweglich macht, wie Gestalten in einem seltsamen Krippenspiel, das fast immer etwas Düsteres an sich hat. Das ist das Paradoxon, das uns Matschke mit seinen Kreaturen präsentiert, deren Gesichter zwischen Figuration und einer verzweifelten Ähnlichkeit mit menschlichen Zügen oszillieren, was sie nur näher an die möglichen Fratzen des Todes bringt.

Gabriel Valansi

Lutz Matschke – Dossier. Buenos Aires: Fotomundo, 1987