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Selbstporträts

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Selbstporträts

Ich gebe nicht vor, dass meine Selbstporträts eine Deklamation meiner Person oder meines momentanen Geisteszustandes sind. Ich bin eher fasziniert von der Beziehung zwischen meinem imaginären Bild und dem, was die Kamera objektiv aufnimmt. Sein und Schein, der ewige Kampf.

Gegenwärtig arbeite ich weiterhin mit analogem Material (Film), weil es meine Neugierde und Sehnsucht nach dem Geheimnis, das die Emulsion als latentes Bild bewahrt, verstärkt. Die Verschiebung des Sichtbaren in der Zeit zwingt mir eine physische und emotionale Distanz auf, die den Akt intensiviert und ihn vielleicht zu einem Kunstwerk sublimiert.

1985 verdeutlichte die Schweizer Kunsthistorikerin Erika Billeter, Kuratorin der renommierten Ausstellung „Self-Portrait in the Age of Photograph: „Jedes Selbstporträt ist ein Moment der Wahrheit, denn der Künstler muss niemandem gegenüber Zugeständnisse machen. Wenn er eine angenehme idealisierte Version von sich selbst abbildet, dann tut er das absichtlich und fördert die Realität, d.h. die Wahrheit heraus. Jedes Selbstporträt ist ein Dialog mit dem eigenen Ich. Je mehr sich der Künstler über Konventionen und Traditionen hinwegsetzt, desto näher kommt er dem Kern seines eigenen Wesens.“

Letztlich sind meine Selbstporträts, von denen viele nackt in der Natur, nichts anderes als ein geheimes Solospiel der Verführung mit meiner Kamera.